|
|||
© Copyright Info Alle hier angebotenen Texte und Inhalte sind geistiges Eigentum von Christof Diehl und Angelika Merkel. Eine Weiterverbreitung und Vervielfältigung ist ausnahmslos nur nach ausdrücklicher Zustimmung einer der oben genannten Personen zulässig. |
|||
|
|||
Nachfolgend ein paar Tips zum Trainingsaufbau, nicht nur für Pulkaisten, sondern auch für ambitionierte C-, B- und sonstige Musher
A. Merkel (1999)
Der menschliche Organismus, und das gilt auch für die Hunde, kann
nicht konstant die gleiche Höchstleistung erbringen. Die Kunst des
Trainingsaufbaus liegt aus diesem Grund darin, auf den Punkt die maximale
Leistungsfähigkeit zu erreichen, d.h. bei dem wichtigsten Wettkampf.
Um dahin zu kommen wird das Trainingsjahr in verschieden Zyklen unterteilt.
Jetzt im Frühsommer stehen in erster Linie die allgemeine Ausdauer
und Fitness auf dem Programm. Das heißt im Training überwiegend
lange und langsame Einheiten, nichts, wo der Puls in die Höhe schießt.
1. Grundlagenausdauer (GA)
2. Wettkampfspezifische Ausdauer (WSA)
3. Regeneration
Für uns im Frühsommer reichen GA1 und GA2-Trainingseinheiten völlig aus, die WSA kommt erst später hinzu. Eine Trainingswoche könnte folgendermaßen aussehen:
Mo: Pause
Man fängt mit kürzeren Trainingszeiten an und steigert sich langsam. Nach 3 Wochen mit ansteigender Belastung sollte man wieder eine Woche ruhiger angehen lassen um dem Körper auch in einem größeren Rahmen wieder eine Erholung zu gönnen. Auch sollte nicht jede Woche identisch aussehen, sondern die Belastungen etwas gewechselt werden, damit für den Körper immer wieder neue Reize gesetzt werden.
Das ganze bis jetzt gesagte gilt für Leute, die mit Sport schon Erfahrung haben. Doch jetzt ist der optimale Zeitpunkt auch für völlige Neueinsteiger. Ihr habt den ganzen Sommer Zeit, bis zu den ersten Rennen langsam Kondition aufzubauen! Wer noch keine Erfahrung mit Ausdauersport hat fängt ganz langsam an: Zunächst ist nur die Zeit interessant, die ich am Stück laufen kann, Geschwindigkeit ist völlig unwichtig. Man beginnt ausschließlich im GA1-Tempo (Unterhaltung ist immer möglich) und steigert nach und nach die Laufzeiten. Gehpausen sind anfangs durchaus erlaubt! Wenn man in der Lage ist, 1 Stunde am Stück ganz gemütlich zu joggen, kann man langsam zu intensiveren Trainingseinheiten wie Intervalltraining usw. übergehen.
Wer gerne tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann ich folgendes
(langlaufspezifisches) Buch empfehlen: Handbuch für Skilanglauf,
Kuno Hottenrott u. Veit Urban; Meyer & Meyer Verlag. Im letzten Heft habe ich unterschiedliche Trainingsformen vorgestellt,
sowie einen Trainingsvorschlag für den Frühsommer (Mai-Juni).
In den Monaten Juli bis September werden die Umfänge langsam gesteigert,
auch verschiebt sich der Anteil vom allgemeinen Training (Laufen, Radfahren,
Rudern...) hin zum spezifischen Training (Rollski, am besten gebremst,
Inline). Nach wie vor gilt: Nach einer belastenden Einheit folgt eine
Pause oder ein lockeres Training, nach 2-3 Wochen mit steigender Trainingsbelastung
folgt wieder eine ruhigere Woche! Um die Wettkampfspezifische Ausdauer
(WSA) brauchen wir uns noch nicht zu kümmern, wir bleiben nach wie
vor im Grundlagenausdauerbereich.
Mo: Pause
Wichtig ist: immer auf den Körper hören. Es bringt außer Frust nichts, sich durch ein Intervalltraining zu quälen, obwohl die Beine schwer wie Blei sind. Die Beispiele sind als Anregung gedacht und müssen auf die eigene Leistungsfähigkeit zurechtgestutzt werden, z.B. indem man die Umfänge etwas kürzt, einen Krafttrainingstag wegläßt oder statt Regenerationstraining ganz Pause macht.
Noch ein paar Worte zum Krafttraining: Wenn man Studios mag, kann man
sich in einem guten Studio fundiert beraten lassen, welche Übungen
in welcher Intensität für den Skilanglauf am meisten bringen.
Wichtig ist: Wir wollen nicht wie die Bodybuilder Maximalkraft trainieren
(dicke Muskelpakete) sondern Kraftausdauer, das heißt viele Wiederholungen
mit nicht zu viel Gewicht.
Nutzt das schöne Wetter aus, der Herbst kommt früh genug! So, damit Ihr alle gut in Form seid bis zum Lehrgang, hier jetzt die Fortsetzung der Trainingstips
So langsam wird es Ernst, nachdem im Sommer überwiegend Ausdauer und etwas Krafttraining auf dem Programm standen, beginnt man ab Oktober auch mit Trainingseinheiten im Bereich der maximalen Herzfrequenz. Dies kann entweder nach der Dauermethode erfolgen (Training 20-40 Minuten mit wettkampfnaher Belastung, zusätzlich natürlich auf- und abwärmen) oder nach der Intervallmethode (Belastungen zwischen 2 und 10 Minuten, dazwischen Pausen; je kürzer die Belastung, desto intensiver kann sie sein und desto öfter wiederholt werden). Mit solchen Trainingseinheiten schult man die sogenannte Wettkampfspezifische Ausdauer (WSA), das heißt ein hohes Tempo über einen längeren Zeitraum durchzuhalten. Da diese Trainingseinheiten sehr belastend sind, folgt auf sie ein Regenerationstag, auch reicht eine pro Woche.
Hier einige Beispiele für Intervalltrainings (je mindestens 10 Minuten auf- und abwärmen):
- 8x3 Minuten schnell, dazwischen 2 Minuten langsam laufen
Beispiel für einen Wochentrainingsplan für ambitionierte Musher:
MO: Pause oder ganz leichtes Training
Jetzt beginnt so langsam wieder das schlechte Wetter, die Hunde müssen
auch wieder trainiert werden, es wird früh dunkel... . Der innere
Schweinehund hat eine ganze Palette an Ausreden zur Verfügung, also
seht zu daß ihr ihn überlistet! |
|||