Fütterung
A. Merkel
Oft wird das Futter in der Schlittenhundeszene als "Geheimrezept"
gehandelt. Interessiert wird zur Konkurrenz hinübergelinst: was schüttet
der denn für ein weißes Pulver ins Wasser?
Eines ist klar: die Basis muß stimmen, wenn der Hund tatsächlich
einen Mangel hat, kann er keine volle Leistung bringen. Ob darüber
hinaus zugefügte Pülverchen und Mittelchen aus einem Mittelfeldteam
ein Siegerteam machen, ist eher zweifelhaft.
Da auch wir häufig nach dem Futter gefragt werden, möchte ich
an dieser Stelle einfach einen Überblick über die aktuelle Fütterung
geben.
Sommer 2004
Erwachsene:
Brockmanns Hochleistung (30/20-er Futter) + Sonnenblumenöl (ca.
5g/Hund)
Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Sportfutter im Sommer weiter
zu füttern. Die Hunde vertragen es sehr gut und haben bei beginnendem
Training keine Umstellungsprobleme. Auch hält sich die Kotmenge in
Grenzen (bei vielen Hunden durchaus ein zu beachtender Faktor).
Ein bischen Sonnenblumenöl haben wir meistens dabei wegen der ungesättigten
Fettsäuren.
Welpen:
Brockmanns Hochleistung + Fleisch + Mineralfutter (Brockmanns Zwergmarke)+Öl
+ Gelatine.
Wenn man die Zusammensetzung von Hundemilch betrachtet, ist sie extrem
Fett- und Eiweißreich. Also versuchen wir, mit dem Anfangsfutter
für die Welpen auch in diese Richtung zu gehen. Dies erreichen wir
durch das Sportfutter (gut eingeweicht, dann sind die großen Brocken
kein Problem) mit Fleischzusatz. Anfangs liegt der Fleischanteil bei ca.
50%, je älter die Welpen werden desto stärker wird er reduziert,
bis er bei einem Alter von 4-6 Monaten etwa auf Erwachsenen-Niveau ist.
Da Fleisch arm an Kalzium und anderen Mineralien ist, ergänzen wir
diese über ein Mineralfutter.
Da sich die Gelatine im Training bei den erwachsenen Hunde sehr gut bewährt
hat, und Studien einen positiven Einfluß auf die Entwicklung (Knochen/Gelenke)
von Welpen belegen, setzen wir sie auch zu (etwa 1-2 geh. Teel. pro Wurf).
Die kleineren Welpen werden 3x täglich gefüttert (aus einer
großen Schüssel), ab etwa 4 Monaten reicht 2x täglich
(dann allerdings einzeln und mit individuell angepaßten Portionen).
September/Oktober 2004 (Trainingsbeginn)
Brockmanns Hochleistung + Öl + Gelatine + Fischmehl oder Fleisch
+ Mineralfutter (Brockmanns Zwergmarke).
Wenn wir trainieren, bekommen die Hunde etwas Fleisch ins Wässerwasser,
sowie Gelatine (und etwas eingeweichtes Trockenfutter). Die Gelatine hat
sich bei uns in der Verletzungsprophylaxe sehr gut bewährt.
Die Fleischmenge (fettes Rindfleisch) liegt etwa bei 50-100g/Hund (an
Trainingstagen). Die Menge des Mineralfutters (bei Brockmanns Zwergmarke)
sollte etwa 5% vom Fleisch ausmachen. An den anderen Tagen kommt Fischmehl
sowie etwas mehr Öl an das Futter, um die Kaloriendichte zu erhöhen
(sowie eine Prise Mineralfutter - ist hier allerdings nicht so wichtig
wie beim Fleisch).
Fischmehl muß mit Vorsicht dosiert werden, bei guter Qualität
ist es eine hervorragende Eiweißquelle, bei Überdosierung können
die Hunde allerdings rote Stellen im Fell bekommen. Wir geben derzeit
etwa 3-5g/Hund, wenn wenig oder kein Fleisch am Futter ist (das Öl
wird dann etwa in gleicher Menge erhöht). Bei täglicher Gabe
von 10g/Hund konnten wir in der vergangenen Saison erste Rötungen
bei empfindlichen Hunden feststellen und haben es daraufhin deutlich reduziert.
November/Dezember 2004
Brockmanns Hochleistung + Öl + Gelatine + Fleisch + z. T. Fischmehl
+ Mineralfutter (Brockmanns Zwergmarke).
Durch die kälteren Temperaturen und die höheren Trainingsumfänge
steigt der Kalorienbedarf deutlich. Die Hunde bekommen jetzt täglich
Fleisch (100-150g), an Trainingstagen etwas mehr, an den anderen etwas
weniger. Die Trockenfuttermenge bleibt relativ konstant. Öl und Gelatine
werden unverändert gegeben, das Mineralfutter der etwas größeren
Fleischmenge angepaßt.
Fischmehl wird im Moment nur noch zugesetzt, wenn das Futter sehr fettreich
ist. Etwa ein- bis zweimal pro Woche gibt es nach dem Training ein Stückchen
Leber als Belohnungshappen.

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